Пошук солдата Вермахту Леонгарда Марча

Тема у розділі 'Зниклі безвісти', створена користувачем Markus10, 6 лют 2023.

  1. David Della Rocco

    David Della Rocco Leutnant

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    Hallo Markus,

    ich möchte einige Ergänzungen zu den obigen Beiträgen machen.

    Betr. des Artikels: Ich habe auf derselben Website noch einen Artikel entdeckt, der einige zusätzliche Einzelheiten liefert. Kurz zusammengefasst – in den beiden geht es um die Grabstätte deutscher Soldaten in der heutigen Lystopadowa-Straße 3 in Tarnopol, wo zum Zeitpunkt der Schlacht um Tarnopol ein Kriegslazarett untergebracht war. Deutsche Truppen ließen beim Ausbruch aus dem Kessel viele Schwerverwundete zurück, was auch von sowjetischen Propagandamännern dokumentiert wurde. Was mit ihnen weiter geschah, ist mit nicht bekannt, aber das könnte man sich schon mal vorstellen.
    Wenn ich den Kontext richtig verstanden habe, fanden dort Mitte der 90er Jahre (wohl 1994) die Umbettungsarbeiten des Volksbundes statt, bei denen etwa 200 Tote geborgen werden konnten. Es sieht so aus, dass es sich dabei um den Lazarettfriedhof mit den Gräbern von (z. T. früher) verstorbenen Verwundeten handelte, dessen Skizze, die noch während des Krieges angefertigt worden war, dem Volksbund vorlag und die Umbettung beachtlich erleichterte. Ein lokaler Einwohner erinnerte sich, dass bei den Knochen Flaschen mit Zettelchen lagen, auf denen persönliche Daten, Dienstgrad etc. angegeben waren. Selbstverständlich wurden dort nicht nur Verwundete, sondern auch Gefallene in großer Zahl beigesetzt, doch es bleibt dahingestellt, ob dies im Durcheinander der Kämpfe ordentlich festgehalten werden konnte. Dann war der Volksbund aus unbekannten Gründen abgezogen, ohne die Arbeit vollendet zu haben. In mir steigt ein vager Verdacht auf, dass damals nur die vorherbekannten Grabstätten in Angriff genommen wurden – nach den anderen wurde nicht einmal gesucht
    Ein Jahr später, also 1995, wurden bei der Verlegung der Kanalisation weitere Knochen ausgegraben, doch die lokalen Behörden wollten sich nicht darum kümmern (für sie war es ja eine Angelegenheit, die nur Kopfschmerzen und überflüssige Ausgaben mit sich bringen würde), also wurden sie von Einheimischen in einer Hofecke verscharrt. Ferner wurden zwei Erkennungsmarken ausfindig gemacht, anhand derer zwei Gefallene identifiziert werden konnte, was bereits oben erläutert worden ist
    Man muss aber in Betracht ziehen, dass diese Artikel den Stand von 2014 widerspiegeln. Seitdem hat sich viel geändert und es tut sich wirklich viel in der Ukraine, insbesondere im Vergleich zu den 90-er Jahren. Auf jeden Knochenfund wird durchaus tatkräftig reagiert. Angesichts der aktuellen Kampfhandlungen weiß ich aber nicht, wie intensiv die Such- und Umbettungsarbeiten heutzutage vorgenommen werden, wenn überhaupt.

    Das Buch vom ukrainischen Lokalhistoriker über den Kessel von Tarnopol ist zwar nicht fehlerfrei und vom Kenntnisstand her etwas veraltet, aber auf jeden Fall lesenswert. Außer dem allgemeinbekannten Klassiker von Gerd Fricke stützte sich der Autor bei der Aufarbeitung des Themas auf die sowjetischen Archivakten und Zeitzeugenaussagen. Darauf wurde bereits vorstehend verwiesen, aber es scheint, dass sich das Buch nicht herunterladen lässt. Ich habe es als eingescannte PDF-Datei und könnte es gegebenenfalls zum Herunterladen zur Verfügung stellen, sollte Ihrerseits Interesse daran bestehen. Die Datei ist bearbeitbar, so dass Textstücke herauskopiert und durch eine Übersetzungsmaschine übersetzt werden können. Die Qualität der Übersetzungen ist sicherlich fraglich, aber fürs erste würde es reichen, um sich einen groben Überblick zu verschaffen.
    Bezüglich der Beerdigung deutscher Soldaten in und um Tarnopol habe ich der genannten Monographie folgende Stelle entnommen, die nun als wörtlich übersetztes Zitat angeführt wird:
    „Im Allgemeinen kann also behauptet werden, dass Tarnopol mit Umgebung für zirka 3500 deutsche Soldaten zum Grab geworden ist. Darunter befand sich der Kommandant von Tarnopol Egon von Neindorff, der im Dorf Sagrebelja beerdigt worden war. Nach Aussagen alteingesessener Stadtbewohner wurden die Leichen deutscher Soldaten in Massengräber, Keller von zerstörten Häusern etc. geworfen. Erfassung und Dokumentation solcher Grabstätten wurden nicht vorgenommen“ (S. 138).
    Nebenbei muss bemerkt werden, dass es den sowjetischen Kriegsgräbern öfters nicht viel besser erging, so dass von ihnen heute jede Spur fehlt. Für die Sowjets war ja auch der eigene Soldat nichts wert, selbst wenn man in der Öffentlichkeit große Reden schwingte und das Gegenteil behauptete.
    Wie man sieht, haben Sie bereits alle zugängliche Archivquellen und die einschlägige Literatur durchgearbeitet. Was noch herangezogen werden könnte, sind die sowjetischen Archivakten zu den einzelnen in Tarnopol eingesetzten Verbänden und Truppenteilen. Das sind aber die entsprechenden Sprachkenntnisse von entscheidender Bedeutung, weil man in diesem Fall maschinengeschriebene und handschriftliche Dokumente zu Gesicht bekommt, die man nicht einmal maschinell übersetzten lassen kann. Außerdem muss man bei den sowjetischen militärischen Unterlagen ganz vorsichtig sein, weil sie voller Lügen, Übertreibungen und Augenwischerei sind und einen sogar in die Irre führen können. Es wäre aber empfehlenswert, in der ersten Linie nach den Vernehmungsprotokollen deutscher Soldaten zu stöbern, die so manches über das Schicksal der jeweiligen Einheiten offenbaren können. Beispielsweise habe ich ein Vernehmungsprotokoll eines Angehörigen des Grenadier-Regiments 947 der 359 ID aufgefunden, der im Raum Terebowlja in Gefangenschaft geraten war. Dieses Regiment war zwar nicht in Tarnopol eingesetzt, aber es gibt bestimmt auch andere Protokolle, die eventuell Aufschluss über das Schicksal des Grenadier-Regiments 949 geben können.
    In einem anderen Forumthread wird etwa ein Angehöriger des GR 949 namens Josef Kron aus Alf an der Mosel erwähnt, der zusammen mit anderen 30 Soldaten im Dorf Janiwka (heute Pidhorodne) gefangengenommen wurde und 1994 Gebiet Tarnopol besuchte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pidhorodne_(Ternopil)

    Noch eine Bemerkung: Sie schließen aufgrund der fehlenden Gefangenenakte die Gefangennahme Ihres Großonkels ausdrücklich aus. Diesbezüglich sollte man keine voreilige Schlüsse ziehen. Sowohl die Archivunterlagen und Aussagen von Zeitzeugen, als auch einige wissenschaftliche Studien (verwiesen sei vor allem auf Alfred de Zayas und Prof. Franz Seidler) belegen eindeutig, dass die Rote Armee einen großen Teil der Gefangenen bei der Gefangennahme oder kurz darauf, z. T. auf bestialische Weise, ermordete. Im Rahmen meiner persönlichen Forschungen bin ich zu denselben Schlussfolgerungen gelangt. Beispielsweise bin ich auf Vernehmungsprotokolle von deutschen Soldaten gestoßen, die immer noch als vermisst gelten und nicht als Gefangene erfasst sind, d. h. sie wurden ins Verhör genommen und nachher umgebracht, kamen also nicht einmal ins Gefangenlager.
    Ein weiteres Beispiel: Ein Kollege von mir, dessen Vater 10 Jahre in sowjetischer Kriegsgefangenschaft verbrachte, hat auf meine Anweisung hin die Gefangenenakte seines Vaters bestellt, doch gar keine erhalten. Dass man für ihn keine angelegt hatte, glaube ich nicht. Daraus lässt sich schließen, dass die Archivbestände, die Russland seinerzeit an die BRD übergeben hat, unvollständig sind. Welche Menge von Archivakten uns vorenthalten bleibt und der Grund dafür sind gegenwärtig kaum abschätzbar.

    Beste Grüße
    Vitali
     
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  3. Markus10

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    Guten Abend Vitali,

    danke für deine sehr genauen Ausführungen.
    Bezüglich des Artikels danke ich dir für die Klarstellung. Ich habe hier bereits dem Volksbund geschrieben und werde mich eventuell noch an das DRK wenden. Ich denke die aktuelle Situation in der Ukraine durch den Angriffskrieg Russlands wird es nicht zulassen das dort gesucht wird. Leider muss ich aber sagen das dies auch ohne den schlimmen Krieg wahrscheinlich so wäre, da die Deutsche Bürokratie nicht gerade die einfachste ist und wohl wenig Interesse bestehen wird hier aufgrund eines "Verdachts" zu graben. Dies würde wohl nur passieren wenn tatsächlich ein paar Erkennungsmarken zu tage treten. Hierfür müssten dann wohl erst einmal private Sondler tätig werden. Es gibt in Deutschland noch den Verein "VBGO" aber diese haben seit der Corona-Pandemie nichts mehr gemacht - und eine Antwort habe ich bisher auch nicht erhalten. Gibt es denn noch eine Mögliche Stelle in der man sich in der Ukraine wenden kann bei einem Verdacht?
    Ich möchte aber auch nicht unmöglich sein, immerhin hat die Ukraine gerade Krieg, da komme ich mit dem vergleichsweise unwichtigem Schicksal meines Großonkels sicherlich nicht an vorderste Stelle wenn du verstehst was ich meine :)

    Das Buch und dein Angebot es im PDF zu erhalten würde ich sehr gerne in Anspruch nehmen. Das die Deutschen Gräber und auch Sowjetische nicht verzeichnet oder Dokumentiert wurden und das Allgemein sehr schlecht damit umgegangen wurde ist mir bekannt. Wenn die Leiche meines Großonkels in irgendeinen Keller geworfen wurde oder dort womöglich schon lag ist es nahezu aussichtslos. Mein Großonkel ist in der Vermisstenbildliste des DRK mit dem Vermisstendatum 03.44 gelistet.

    upload_2023-2-11_20-30-48.png

    Auch weiß ich nicht wie die Kompanien aufgeteilt waren. Es gab das 1. Bataillon und das 2. Bataillon und dann die Kompanien 1-8 und 13+14. Mein Großonkel war in der 14ten Kompanie, diese wird aus mir nicht bekannten Gründen in den NARA-Rollen separat im Abschnitt Ost aufgezählt während es zu allen anderen nur 1. Bataillon heißt.
    upload_2023-2-11_20-33-34.png

    Die meisten des neu aufgestellten GR. RGT. 949 waren alles 1926er Jahrgänge die keine Erfahrung hatten.

    Das Grenadier-Regiment war im Ost-Bereich eingesetzt. Es gibt einen Interessanten Bericht eines Soldaten der 1. Kompanie des Grenadierregiments 949, siehe hier:

    https://forschungskontor.homepage.t-online.de/07 Abschnitt II_27072014.pdf

    Darin wird ebenso wie in Gert Frickes Werk und den mir vorliegenden NARA-Akten ersichtlich, dass ab dem 24.03 verstärkt und ab dem 26.03.1944 die Offensiver zur Einkesselung der Stadt und ab dem 28.03.44 bis Ende April der Rückzug und das "Versagen" des Grenadier-Regiments 949 dazu führte das die spärlich Besetzten Linien im Osten in Bataillonsstärke eingedrückt wurde. Von da an war der Rückzug in die Stadt angesagt und ich muss nicht erwähnen welches Trommelfeuer auf die Gräben niederhallte bevor der Infanterieangriff begonnen hatte. Ich nehme an, dass er also hier gefallen ist. Und wenn er hier gefallen ist, könnten Sie auch einfach die Gräben die die Deutschen Soldaten selbst gegraben haben als Gräber benutzt haben.
    Andererseits konnte ich durch die NARA-Akten einen Grenadier der 14. Kompanie des 949ten Regiments erkennen der dort noch im April namentlich erwähnt wird, in der Vermisstenbildliste aber wie mein Großonkel im März als vermisst gekennzeichnet ist. Wenn er in den Gräben vor den damaligen Stadtgrenzen gefallen ist, so war dies ca. 2 Kilometer außerhalb der damaligen Stadt. Ich orientiere mich hier an der abgeknickten Straße anhand derer ich diese Karte überlagert habe, siehe:

    upload_2023-2-11_20-35-35.png

    Wenn er hier gefallen ist, wurde er dort auch liegen gelassen und dürfte später von der Zivilbevölkerung zusammen mit anderen vergraben worden sein. Ich denke nicht, dass er dann beim damaligen Lazarett liegt, es würde also bedeuten es müsste hier außerhalb ein oder mehrere Massengräber geben. Das ganze ist heute bebaut. Das erste Tarnopoler Hochhaus (ich habe meine Hausaufgaben gemacht :) ) wurde ca. 1958 oder 1959 errichtet und dann der Ausbau begonnen. Ich denke damals wurde bei Funden von Knochen etc. nicht direkt darauf geachtet wie heute, man hätte das wohl ignoriert.

    Ich konnte nun aber einen Interessanten Kontakt herstellen zu den Seiteninhabern dieser Seite: oldmaps.dp.ua - Sie helfen mir nun Luftaufnahmen von Tarnopol aus dem US-Nationalarchiv von März und April und auch Mai 1944 zu bekommen. Und tatsächlich gibt es viele davon. Die Amerikaner haben Fotos auch während den Kämpfen dort gemacht. Ich hoffe dort vielleicht einen Hinweis auf eine Grabanlage zu finden, die Leichen konnten ja nicht liegen bleiben und auf einer Luftaufnahme wäre so etwas am besten zu sehen. Das kostet pro Bild 20 Dollar, ich halte dich gerne auf dem laufenden wenn dich das interessiert :)

    Was Quellen angeht hast du recht, ich habe alles durchforstet was es auf Deutscher Seite gibt. Ich würde gerne die andere Seite untersuchen ich weiß aber nicht wie ich dort anfangen soll. Vernehmungsprotokolle sind sehr interessant aber ich wüsste nicht wie ich dort rankomme. Ich bin natürlich über jede Hilfe dankbar, verstehe aber wenn du dafür keine Zeit hast :). Das wäre wahrscheinlich auch sehr viel verlangt, ich schlage die Hilfe aber auch nicht aus, ich würde mich sogar sehr darüber freuen. Du schreibst "In einem anderen Forumthread wird etwa ein Angehöriger des GR 949 namens Josef Kron aus Alf an der Mosel erwähnt, der zusammen mit anderen 30 Soldaten im Dorf Janiwka (heute Pidhorodne) gefangengenommen wurde und 1994 Gebiet Tarnopol besuchte." davon wusste ich bis Dato nichts, wo hast du das gefunden?

    Bezüglich der Gefangenschaft wäre es auch hier interessant zu graben. Meine Anfrage damals beim Russischen RGWA verlief im Sande, es sei nichts vorhanden, beim Volksbund und dem DRK natürlich auch nicht. Das er trotzdem Gefangengenommen werden konnte ist natürlich klar, und wenn er dort auf dem Weg irgendwo erschossen und verscharrt wurde oder auch beim Gefangenenmarsch zusammengebrochen ist, ist die Chance wirklich 0% irgendwann etwas zu finden.

    Ich danke dir sehr für deine Hilfe. Wenn du Tipps hast wie ich an gewisse Akten oder Archive komme (gerade die Situation mit Russland macht die ganze Sache natürlich komplizierter) würde ich mich sehr freuen.

    Danke dir!

    Liebe Grüße,
    Markus
     
    Останнє редагування: 11 лют 2023
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  4. Markus10

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    Der Vollständigkeit halber noch:

    Lage vom 18.03 - 21.03
    upload_2023-2-11_21-4-26.png

    Lage vom 29.03

    upload_2023-2-11_21-5-5.png
     

    Images:

    upload_2023-2-11_21-4-59.png
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  5. David Della Rocco

    David Della Rocco Leutnant

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    Guten Abend, Markus,

    was den Volksbund anbetrifft, kann ich nur zustimmen – allein wegen einer vermuteten Grablage wird man mit Sicherheit keine Ausgrabungen starten. Auch der Fund einer Erkennungsmarke ohne sterbliche Überreste würde eher nichts bewirken. Man erwartet etwa, dass man einen Toten sozusagen auf dem Silbertablett präsentiert. Andererseits muss man berücksichtigen, dass die Finanzierung von Volksbund zu einem hohen Anteil durch Spenden erfolgt, deswegen ist es durchaus vorstellbar, dass die jeden Pfennig zehnmal umdrehen müssen und sich rückversichern wollen. Zum einen will man also sichere Beweise, zum anderen muss die jeweilige Fläche zugänglich sein. Ich habe heute in einem Forum ein altes Thread aus dem Jahr 2012 entdeckt, das ebenfalls die Suche nach einem in Tarnopol vermissten Angehörigen zum Inhalt hat. Man habe damals mit dem Volksbund telefoniert und herausbekommen, dem Volksbund seien allein in Tarnopol etwa 1200 Gräber bekannt, welche bereits überbettet worden seien. Über den eingeebneten deutschen Kriegsgräbern entstanden Hochhäuser, Parks, Stadien usw. vielen Stadtbewohnern ist es bewusst, dass sie buchstäblich auf die Knochen stampfen, und sie finden das auch nicht in Ordnung, aber niemand wird wegen Exhumierung bauliche Anlagen abreißen.
    Bei einem Verdacht ist es sinnvoll, sich direkt an die im jeweiligen Gebiet tätigen Umbettungsteams zu wenden, weil sie eine entsprechende Genehmigung für die Such- und Umbettungsarbeiten besitzen und normalerweise sowieso vom Volksbund beauftragt werden. Aus den oben erläuterten Gründen kommt hier eher das Gelände außerhalb des Stadtgebietes in Frage. Die Einschaltung von privaten Sondlern ist auch denkbar, die Hauptsache, dass sie den Fall nachher melden und etwa nicht die Beifunde einstecken und sich aus dem Staube machen oder einen finanziell erpressen.

    Bezüglich der Dienststellung Deines Großonkels: Er diente in der 14. Kompanie, die eine Panzerjägerkompanie war. Diese war nicht Bestandteil eines Bataillons, sondern eine Art Regimentstruppe, die dem Regimentskommandeur unmittelbar unterstand und von ihm - je nach Lage – ganz oder teilweise einem Infanterie-Bataillon oder einer Infanterie-Kompanie zugeteilt wurde. Ihre vorrangige Aufgabe bestand in der Bekämpfung gepanzerter Ziele, deswegen ist der Einsatz gerade im Abschnitt Ost durchaus zweckmäßig. Das „Versagen“ vom Grenadierregiment 949 ist auch nachvollziehbar. Wenn man von großer Zahl an jungen unerfahrenen Soldaten absieht, so würde keine Truppe ohne Unterstützung von außen einem zahlenmäßig überlegenen Feind ewig standhalten können.
    Dein Großonkel konnte nicht unbedingt am Ostrand der Stadt gefallen sein, denn 14 Angehörige des GR 949 schlugen sich ja zu den eigenen Truppen durch, davon einer von der 14. Kompanie (so steht´s zumindest bei Fricke). Gerade im Krieg war alles möglich, deswegen die Hoffnung nicht aufgeben und nichts unversucht lassen.
    Die beste Quelle, die bei der Kriegsgräbersuche Chancen auf Erfolg enorm steigern würde, wären die mündlichen Aussagen der Zeitzeugen. Hätte der Volksbund bloß aktiv darauf zurückgegriffen, würde er wesentlich bessere Leistungen aufweisen können. Das bringt aber keinen Nutzen bei einer Einzelsuche. Das Thema Zeitzeugen ist mir sehr nahe, doch ich hatte bereits von 15 Jahren das Gefühl, dass mir die Zeit durch die Finger rinnt – jetzt ist der Zug leider abgefahren, denn alle Dabeigewesenen sind längst dahingeschieden.
    Das Schicksal Deines Großonkels konnte mit relativ guten Erfolgsaussichten ermittelt werden, indem man die Überlebende des Regiments vor 20-30 Jahren aufgefunden und sie ausgefragt hätte.
    Es gab diesen Mann namens Josef Kron (Krohn) aus Alf an der Mosel, den Forummitglied Igel (Beitrag Nr. 84) erwähnt: https://reibert.info/threads/boi-v-ternopole-v-1944.142111/page-4
    Vielleicht lohnt es sich, das lokale Gemeindearchiv anzuschreiben und den Kontakt zur Familie aufzunehmen? Die Kategorie der Kriegsteilnehmer, die aktiv reisten und sich viel mit der Vergangenheit auseinandersetzten, ist mir gut bekannt. Normalerweise hinterlassen sie umfangreiche Nachlässe mit Bildern, Aufzeichnungen etc.
    Ferner habe ich einen ukrainischen Artikel gefunden, der die Schlacht um Tarnopol im großen Zusammenhang behandelt und allgemein bekannte Tatsachen aufzählt.
    https://gazeta-misto.te.ua/kolyshni...tsi-nazyvayut-ternopil-malenkym-stalinhradom/
    Da wird ein gewisser Anton Julius, Jahrgang 1927, aus Rheinland-Pfalz, erwähnt, der 2015 zusammen mit seinem Sohn Edmund Tarnopol besuchte. Julius war Fernsprecher beim Artillerie-Regiment 359 und lag am westlichen Vorort Sagrobelja in Stellung. Er wurde 10 km von Tarnopol gefangengenommen und war bis 1949 in Kriegsgefangenschaft. Der Mann wurde interviewt, aber im Artikel wurden nur ein paar Aussagen wiedergegeben.

    Zu Archivakten: ein großer Teil der sowjetischen militärischen Bestände wurde digitalisiert und zugänglich gemacht, doch der Rest wird weiterhin geheim gehalten, wobei die Sperrfrist neulich um mehrere Jahrzehnte verlängert wurde. In Bezug auf die Kämpfe um Tarnopol wird sich vieles finden, aber man ist auf die entsprechenden Sprachkenntnisse angewiesen. Die Akten enthalten Kriegstagebücher, Gefechtsmeldungen- und –beriche, Karten und Skizzen, Vernehmungsprotokolle u. a. m. Für einen, der sich für Beschreibungen militärischer Handlungen aus der sowjetischer Sicht, personelle und materielle Ausfälle, Gefangenen- und Beutezahlen interessiert, ist es eine echte Fundgrube. Zum Grenadier-Regiment wird man aber kaum etwas herausfinden, weil der Gegner meistens unpersönlich dargestellt wird. Man läuft die Gefahr, sich in Einzelheiten zu verlieren, außerdem wirken einige Schilderungen der sowjetischen Seite ziemlich absurd.
    Beispielsweise hat das XV. Schützen-Korps der Sowjets dem Kriegstagebuch zufolge allein am 14. April in der Stadt Tarnopol bis 400 deutsche Soldaten getötet und 1300 gefangengenommen (davon 1000 verwundet). Weitere 1500 Mann, die bekanntlich zu einem Ausbruchsversuch ansetzten, wurden in Sagrobelja gemeldet. Am 16 April wurde Sagrobelja erstürmt, wonach man 1000 Tote und 900 Gefangene gezählt hat. Daraufhin war die Zahl der Gefangenen in Sagrobelja auf 1223 Mann herangewachsen, darunter 15 Offiziere. Man weiß aber – und es wird auch in den sowjetischen Dokumenten zugestanden - dass deutscherseits zwei Gruppen zu jeweils 700 Mann gebildet wurden, die von Sagrobelja aus einen Ausbruchsversuchs unternahmen. Ein Teil davon konnte herausbrechen und traf auf Stellungen sowjetischer Artillerie, wo die Gefechte erneut entbrannten. Danach meldete die 1. Garde-Artillerie-Division 408 Gefangene, die Garde-Panzerjäger-Brigade 9 – weitere 70 Gefangene und 200 Tote Gegner. Ganz zu schweigen davon, dass die sowjetischen Verbände täglich auf Papier hunderte deutsche Soldaten töteten. Wenn man sich bloß überlegt, dass die Besatzung Tarnopols ungefähr 4600 Mann zählte und bis Anfang April bis auf die Hälfte zusammengeschrumpft war, wird man verrückt. Alles nur Lügen.

    Die Vernehmungsprotokolle sind in verschiedenen Akten chaotisch verstreut. Ich suche gelegentlich danach, konnte aber bisher nichts Passendes zutage fördern.

    Übrigens herzlichen Dank an die Erinnerungen von Edgar Scheuermann, die ich unbedingt durchlesen werde:beer: Ich habe einen kurzen Einblick in den Text genommen – eine höchst spannende und interessante Lektüre!

    Um die PDF-Datei kümmere ich mich gleich und werde Dir einen Download-Link per Privatnachricht zukommen lassen.

    Ich hoffe, alle Fragen mehr oder weniger beantwortet und nichts übersehen zu haben.

    liebe Grüße
    Vitali
     
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  6. Markus10

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    Guten Abend Vitali,

    was du bezgl. des Überbetten der Deutschen Gräber schreibst ist mir eigentlich klar gewesen, es zu lesen ist trotzdem sehr demotivierend. Ich suche seit 13 Jahren und komme meinem Großonkel gefühlt immer näher, allerdings kann ich nicht mehr tun als das was ich hier versuche und irgendwie macht es mich traurig zu wissen, dass ich ihn wahrscheinlich niemals finden werde. Mein Urgroßvater starb 1961 - ab diesem Zeitpunkt wurde auch nach "Hartl" (sein Spitzname) nicht mehr gesucht. Die Menschen damals waren meister im Verdrängen. Ich kann es meiner Ugroßmutter nicht verübeln. Erst mein Vater startete 2000 eine neu Anfrage, dort kam aber nicht viel dabei rum und ich war da erst 7 Jahre alt. Ich bin einfach zu spät dran. Die einzige Frage die ich mir stelle ist wie es sein kann das Häuser mit Unterkellerung gebaut wurden und die Knochen nicht aufgefallen sind. Meine Vermutung hatte ich ja schon im vorherigen Post geschrieben: Ich denke damals in den 50ern, 60ern und vielleicht 70ermn wurde darauf nicht so viel wert gelegt. Ich bin mit diesem Thema aber nicht sehr vertraut. Wenn aber ein Keller gebaut wird gibt es einen Aushub und dieser wird irgendwo hin gefahren. Normalerweise sollte ein Kelleraushub reichen um Deutsche Gräben sichtbar zu machen, ich kann mir also nicht vorstellen, dass an den genannten 1200 Grabanlagen Häuser darauf stehen und die Knochen darunter liegen wenn hier für den Bau ausgehoben wurde. Oder ich verstehe da etwas falsch - ich habe aber mehrere Jahre auf Baustellen gearbeitet, der Aushub wird immer weg gefahren, der kommt nicht mehr ins Loch wo der Keller ist :)

    Und wenn dem dennoch so ist: Das niemand Häuser abreißt oder dergleichen wegen dem Ausgraben 80 Jahre alter Knochen ist mir bewusst. Das würde ich selbst auch nicht tun. Meine Hoffnung ist irgendwie, dass er irgendwo weiter draußen liegt. Aber das ist unwahrscheinlich, war doch das Gebiet Ost mit dem Punkt 372 - als Beispiel - damals bereits 2 Kilometer von der Stadtgrenze entfernt war. Die Frage ist also wie weit ich gehe um Informationen zu sammeln und wann man damit aufhört und aufgibt.

    Bezüglich der Gemeindeauskunft ist dies auch so eine Sache. Ich erhalte in Deutschland aufgrund des Datenschutzgesetzes von Behörden nicht einmal eine Telefonnummer. Die Hoffnung wäre nur, dass der Herr selbst oder sein Sohn in irgendeinem Forum beheimatet ist. Ich bin neben diesem aber nur noch im Forum der Wehrmacht wo ich jedoch nicht aktiv bin sondern gelegentlich nur hinein schaue. Durch dich und andere hier, habe ich sehr viel Erfahren. Auch, dass die 14. Kompanie losgelöst vom Bataillon war weiß ich erst seit du es mir jetzt gesagt hast. Das sind alles Infos die ich nicht hatte.

    Auch wenn ich meinen Großonkel nie kannte, bin ich ihm durch seine Briefe die er nach hause geschrieben hat sehr nahe gekommen und es ist fast so wie mein Großvater der nie gefunden wurde. Es betrübt mich sehr und ich verspüre eine tiefe Trauer darüber das er wie so viele einsam und wahrscheinlich grausam sein Leben verloren hat. Irgendwo im Dreck und seine Gebeine sonst irgendwo liegen.

    Bezüglich der Archivakten würde ich so etwas natürlich gerne durcharbeiten, das macht aber dann keinen Sinn. Interessant wären natürlich auch nur Leute aus seiner Kompanie.

    Gerade bin ich mal wieder sehr demotiviert. Wenn ich Google-Maps aufrufe und mir Ternopil ansehe weiß ich, dass er dort irgendwo liegt. Das klingt alles sehr dramatisch. Für mich ist es das aber tatsächlich, auch wenn er schon so lange tot ist.

    Ich danke dir Vitali. Ich warte nun einmal auf die Luftaufnahmen, ich habe 6 Aufnahmen von März bis Mai 44 in der Hoffnung auf den selben Ausschnitten irgendwelche Geländeveränderungen festzustellen die auf ein großes Grab hindeuten. Sollte ich so etwas finden wird es wohl aber auch nichts ändern.

    Mit lieben Grüßen,
    Markus
     
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  7. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Achso: Kannst du mir den Link zu dem Forumsthread von 2012 schicken? Das wäre nett, danke!
     
  8. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Hallo Vitali,

    der User der bei dem Thread den du verlinkt hast schreibt, ist auch Wolodymyr. Kennst du ihn zufällig? Er hatte mir damals 2017 im Forum der Wehrmacht etwas geschrieben das ich nicht gelesen hatte weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht im Forum aktiv war. Ich habe es erst vor 2 Wochen entdeckt:

    upload_2023-2-12_22-13-41.png

    Das ist insofern Interessant, als das mein Großonkel vor der Neuaufstellung in Radom beim 512er Krieg.

    Leider antwortet Wolodymyr nicht auf meine Mail und auch hier im Forum nicht auf die Privatnachricht, wahrscheinlich eben weil er sich nicht mehr eingeloggt hat.

    Außerdem habe ich noch irgendwo gelesen, dass oft Gefallene Fotografiert wurden. Ich habe zu Tarnopol auch ein paar Fotos gefunden, aber nicht so viele. Gibt es da vielleicht noch Quellen die ich noch nicht kenne?

    Desweiteren wurde die Kompanie "Mitscherling" in Tarnopol eingesetzt. Eine nicht allzu seriöse Quelle besagt, dass es sich hierbe um die 13. und 14. Komp. des GREN. RGT. 949 handelte. Das Problem dabei ist, dass dies wohl eine SS-Kompanie war. (Russische Quelle) Und da war mein Großonkel definitiv nicht. Ich finde dazu aber nichts. Allerdings WIRD diese Kompanie auch oben in meiner Tarnopol Skizze genannt.
    Vielleicht weißt du darüber etwas. Das ist mir seither ein Rätsel.

    Liebe Grüße,
    Markus
     
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  9. von Goltz

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  10. von Goltz

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    Hier werden gefangene deutsche Soldaten gezeigt.
    The Fall Of Tarnopol (1944)
     
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  11. Markus10

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    Danke von Goltz! :)

    Ich kenne das Video und noch zwei weitere bereits und habe die Soldaten bereits mit Photoshop editiert den Bildausschnitt heller gemacht etc. Ich konnte meinen Großonkel darauf nicht erkennen.

    Er sah so aus:

    upload_2023-2-12_22-55-21.jpeg upload_2023-2-12_22-55-47.jpeg
     
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  12. David Della Rocco

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    Hallo Markus,

    ich wollte Dich auf keinen Fall demotivieren oder von den weiteren Nachforschungen abhalten, sondern die aktuelle Lage ungeschminkt vor Augen führen. Du hast mit Deinem Buch eine wirklich tolle Leistung erbracht und einen weiten Weg zurückgelegt. In solchen Sachen kommt man aber sehr selten schnell ans Ziel, also muss man sich mit Geduld wappnen. Nachdem so viel gemacht worden ist, darf man nicht aus dem Rennen aussteigen.
    Die Worte von Volksbund, dass alle Gräber überbettet seien, sind ja nur eine subjektive Einschätzung, die anscheinend nicht so ganz stimmt. Wie die Praxis gezeigt hat, ruht ein Teil der Gefallenen auf dem freien Gelände innerhalb der Stadt, kann also jederzeit bei Bauarbeiten etc. freigelegt werden. Im Gegensatz zu früher lösen die Knochen doch eine Reaktion bei den Behörden aus.
    Fast ein Drittel ist beim Ausbruch aus dem Kessel außerhalb von Tarnopol zugrunde gegangen, kann also mit größerer Wahrscheinlichkeit gefunden werden. Man sollte bloß nicht erwarten, dass es morgen oder übermorgen geschieht.
    Anbei der Link zum vorstehend erwähnten Forumthread: https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=65228
    Ich bin bin im Forum der Wehrmacht auch registriert, bin aber sehr selten dort unterwegs und habe seit Ewigkeit dort nichts mehr geschrieben. Den Wolodymyr vom Forum der Wehrmacht kenne ich nicht, weiß auch nicht, ob er und der Wolodymyr von diesem Forum dieselbe Person sind. Sie haben an verschiedenen Tagen Geburtstag - der eine am 3. Februar und der andere am 25. Februar. Der Wolodymyr von hiesigem Forum hat sich zum letzten Mal vor dem Kriegsbeginn eingeloggt, ist also entweder beim Militär oder ausgewandert, oder ...

    Soviel ich weiß, war in Tarnopol das Alarm-Bataillon Mitscherling eingesetzt, vormals das III. Bataillon vom SS-(Polizei)Freiwilligen-Regiment 4, das sich aus den ukrainischen Freiwilligen zusammensetzte. Die Bezeichnung "Kampfruppe Mitscherling" deutet darauf hin, dass Teile verschiedener Einheiten (SS und Wehrmacht) für die Erfüllung eines Kampfauftrags provisorisch zu einer Abteilung unter Führung des SS-Offiziers namens Mitscherling zusammengefasst wurden.

    Ich werde mich nach den Fotos und zusätzlichem Material umsehen.
    Liebe Grüße
    Vitali
     
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  13. Markus10

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    Hallo Vitali,

    nein das hast du nicht, es demotiviert mich generell weil mein Ziel so weit entfernt scheint.
    Ich hoffe einfach die 120 Dollar für die Luftaufnahmen waren nun gut investiert und ich finde IRGENDWAS.

    Ich sehe es am Donnerstag. Ich gebe hier bescheid bzw. kann ich sie auch posten, wenn dich und die anderen das Interessiert.
    Ist schon auch Wahnsinn: Während der Schlacht haben die Amerikaner einfach "gemütlich" Luftaufnahmen gemacht und sind darüber geflogen.

    LG
    Markus
     
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  14. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Guten Abend,

    ich habe nun die Luftaufnahmen erhalten. Meine Idee war, dass es zwischen März und Mai irgendeine Terrainänderung gibt die auf Gräber hindeuten. Die Chance war und ist natürlich sehr gering. Was ich nicht bedacht hatte war, dass die Luftaufnahmen von Früher aus Flugzeugen heraus, anders als heute durch Satelliten natürlich nicht immer gleich sind. Somit erhält man auch nicht immer den gleichen Ausschnitt. Das wäre zwar als Mosaik machbar, aber pro Bild 20 Dollar schlägt dann ordentlich zu Buche. Ich habe nun 120 Dollar ausgegeben und werde noch maximal 3 Bilder ordern, dann war es das aber auch.

    Praktisch ist es dennoch alte Luftaufnahmen zu besitzen, man kann das ganze mit den neuen Karten abgleichen und auch mit den Karten die mir vorliegen. So konnte ich - vermute ich - auch die Gräben der Deutschen im Ostbereich ausmachen, die diese gegraben haben. Es würde auch zur Dünnen Grabenlinie passen die mehrfach und auch bei Edgar Scheuermann beschrieben ist, der selbst schreibt:

    "Auch die Tatsache, dass hier vorn nur eine ganz dünne Linie einzelner Schützenlöcher die ganze Front sind, erschüttert und verunsichert mich jedes Mal, sooft ich von irgendwo rückwärts vorkam und auf dem ganzen Weg keinem einzigen deutschen Landser begegnete."

    Vitali vielleicht erkennst du das besser, aber ich denke es handelt sich um die Gräben, siehe hier (Das Bild ist vom 25.04.1944, die Kämpfe waren hier schon vorbei)

    upload_2023-2-15_22-13-3.png

    Eine Nähere Aufnahme vom 13.03.1944 (Mein Onkel lebte hier noch und war irgendwo dort unten, seinen letzten Brief schrieb er am 15.03.1944)

    upload_2023-2-15_22-14-29.png

    Gleiches Bild aber fast volles Feld (13.03.1944):

    upload_2023-2-15_22-14-47.png


    Ausschnitt der Stadt vom 08.04.1944:

    upload_2023-2-15_22-19-10.png

    Bei Interesse zur vollen Auflösung und den ganzen Dateien kann ich diese gerne mit einem Link teilen.

    Liebe Grüße,
    Markus
     
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  15. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Guten Abend,

    ich habe nun einmal weiteres Kartenmaterial geordert und habe ein paar Unterlagen von Sowjetischer Seite zum Thema Tarnopol Online finden können - die ich natürlich nicht lesen kann. Außerdem einige Fotos. Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen wenn es geht, das wäre sehr nett :)

    Die Unterlagen die ich gesammelt habe + Fotos + die vollständige Nara-Akte Tarnopol + Luftaufnahmen sind unter diesem Link zu finden: https://hidrive.ionos.com/share/hu-q1bdgqy
    Auch die Vermisstenbildlisten sind dort. Erstaunlich ist, dass bei den meisten wie bei meinem Onkel als Vermisstendatum der 03.44 steht, in den persönlichen Unterlagen der Familie aber immer der 16.04.44 der Tag des Ausbruches markiert ist. Woher die Info stammt, das er im März vermisst ist (woran sich meine Anlehnung stützt das er im Ostbereich zwischen dem 25.03 und 29.03 gefallen ist) weiß ich bis heute nicht und das konnte mir auch niemand beantworten. Wahrscheinlich nehme ich an, dass beim zurückfallen alle nicht mehr auftauchenden Männer durchgezählt wurden. Wer die Info am Ende aber dem DRK übermittelt hat weiß ich nicht.
    Außerdem habe ich auch Kartenmaterial gefunden, allerdings sagt mir dieses auch nicht viel. Ich bin aber auf eine Idee gekommen: Gibt es Informationen oder Karten darüber wo die Sowjetischen Panzerkräfte im Ostbereich vermehrt auf Wiederstand oder PAK getroffen sind oder gibt es hier vielleicht auch Zeichnungen innerhalb des Kartenmaterials? Da mein Großonkel Pak-Schütze war, kann er nur an den folgenden im Ostbereich eingesetzten Panzerabwehrkanonen gekämpft haben:

    upload_2023-2-19_21-38-26.png

    Ich erkenne leider auf den Luftaufnahmen keinerlei zerstörte Pak-Geschütze und kann mir vorstellen das diese auch gegen Ende der Kämpfe um die Osthälfte zurückgeholt wurden und/oder auch nicht an der Grabenlinie vorne standen sondern etwas zurückgesetzt positioniert waren. Ich finde hierzu leider keine Informationen aus dem Kartenmaterial der Wehrmacht, also wo die Geschütze positioniert waren. Im mir hier zugesandten Buch in ukrainischer Sprache ist von der Höhe 372 die Rede die für das Grenadier-Regiment wohl als eine Art Stützpunkt diente. Mehr wird aber auch hier nicht aufgeführt, nur das die Höhe wie mir bereits bekannt am heutigen Skhidnyy Masyv liegt und wohl fast komplett überbaut ist.
    Vielleicht hat jemand eine Idee wie ich herausfinde wo die Pak Geschütze bis zum Zusammenbruch der Frontlinie ungefähr lagen.

    Desweiteren stellt sich die Grabenlinie auf den Fotos tatsächlich als die äußerste Grabenlinie des Grenadier-Regiments 949 heraus, dies belegt auch die Zeichnung vom Tarnopol Bericht von Edgar Scheuermann, wonach die 1. und 3. Kompanie vor den Flugplatz platziert war. Leider ist im Bericht nicht von der 14. Kompanie die Rede. Wie Vitali mir aber sagte war diese ja eine Panzerjägerkompanie die unabhängig eingesetzt wurde, aber eben auch im Abschnitt Ost lag. Ich kann mir vorstellen das diese Gräben eventuell auch von den Einheimischen genutzt wurden um die Soldaten zu vergraben, immerhin waren die Gräben schon da und sie erstreckten sich über eine weite Fläche. Vielleicht denke ich auch falsch. Siehe:

    upload_2023-2-19_21-44-39.png

    Skizze von Edgar-Scheuermann (nicht maßstäblich):

    upload_2023-2-19_21-45-31.png

    Ich werde die Karten noch korrekt über die neuen Google-Maps Karten legen, es sieht aber so aus als würd ein Teil der Grabenlinie unter dem National Revival Park liegen, der Rest dürfte Überbaut worden sein. Da die Sowjetunion erst 1991 endete, kann ich mir vorstellen das viele Gräber ausgehoben wurden die dann eventuell nicht richtig gemeldet oder gar nicht gemeldet wurden. Kann das richtig sein? Ein weiteres vorgehen wie es in Deutschland gemacht wird, ist es den Aushub der Bauten auf die naheliegenden Äcker zu verteilen. Hier gäbe es also Hoffnung noch etwas zu finden.

    Gibt es denn hier im Forum Sondler im Raum Tarnopol mit denen ich mich einmal austauschen könnte? :)

    Vielleicht kann mir noch einmal jemand Input geben.

    Zu den möglichen Überresten in der Lystopadova Straße:

    Der Kontakt zu Tamara Vorontsova verlief bisher leider erfolglos, ich erhalte keine Antwort. Auch Volker Teichert antwortet nicht, es kann aber gut sein, dass er inzwischen verstorben ist.
    Auch habe ich Vitaly Kozak per Viver geschrieben, er hat es auch gelesen aber mir nicht geantwortet. Ich kann das auch verstehen, mein Anliegen ist auch nicht gerade "normal".

    Danke für eure Großartige Hilfe. Ob es mir gelingt meinen Großonkel noch zu finden weiß ich nicht, die Chancen sind gering, ich gebe aber die Hoffnung nicht auf. Irgendwo liegen Sie noch dort.

    Mit lieben Grüßen,
    Markus
     

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    Останнє редагування: 19 лют 2023
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  16. Markus10

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    Entschuldigung für eine nochmalige Antwort, diese Karte habe ich gerade noch gefunden in der Akte. Einige Symbole sind hier groß gezeichnet, was ist zum Beispiel mit den Rot markierten gemeint? Sind das die 7,5er und 3,7er Pak? :)

    upload_2023-2-19_22-24-6.png
     

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    upload_2023-2-19_22-22-56.png
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  17. mastak-ua

    mastak-ua Moderator

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    Доброго вечора!
    Маркусе, можливо, Воронцова не відповідає Вам через те, що Ваше повідомлення потрапило у запити на переписку і вона його просто не бачила.
    Напишіть коментар до одного з її останніх постів у Фейсбуці з проханням прочитати Ваше повідомлення у месенджері.
     
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  18. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Guten Tag,


    Ich werde beim nächsten Mal recherchieren, bevor ich eine Fragestelle stelle, ich habe nun selbst herausgefunden, dass das Symbol --| eine Infanteriepanzerjägerkompanie meint. Es gab davon 2. Eine im Außenbereich die ich im Bild markiert habe und eine weitere Innen. Ich nehme an, es handelt sich hier einmal um die 13. und die 14. Kompanie. Ich werde zwar nicht erfahren, an welcher Stelle er war, obgleich mir irgendein Gefühl sagt, er war im Äußeren Ring mit der 14.ten Kompanie eingesetzt. Aber es begeitet das Ganze schon sehr deutlich ein.
    Der Teil an dem die Kompanie war auch sehr ausgebombt, siehe Bild.

    [​IMG]

    Möglicherweise ist er hier gefallen.

    Nur das Symbol mit Kreis und Pfeil habe ich nirgends gefunden.

    LG
    Markus
     

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    upload_2023-2-20_10-11-3.png
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  19. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Guten Abend, also Sie schreibt leider nicht zurück. Aber ich kann das verstehen ich bin auch ein Fremder. Herr Kozak hat mir auch nicht geantwortet hat es aber gelesen.
    Ich hoffe ihnen ist nichts passiert.

    Grüße,
    Markus
     
  20. mastak-ua

    mastak-ua Moderator

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    А Ви писали на сторінці Воронцової у Фейсбуці? Не у месенджері, а в коментарях на сторінці.
     
    Останнє редагування: 1 бер 2023
  21. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Ja das habe ich, aber es ist nichts gekommen.
     
    Останнє редагування модератором: 1 бер 2023
  22. mastak-ua

    mastak-ua Moderator

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    Дайте посилання на пост, в якому Ви писали коментар.
     
  23. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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  24. mastak-ua

    mastak-ua Moderator

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    ЇЇ електронна пошта - voroncova@tdmu.edu.ua

    Взято тут - https://cd.tdmu.edu.ua/kolektiv1

    upload_2023-3-2_9-51-52.png

    Також є електронна пошта і телефон кафедри, де вона працює викладачем.

    Кафедра дитячих хвороб з дитячою хірургією
    Тернопільський національний медичний університет

    імені І.Я. Горбачевського МОЗ України

    вул. акад. Сахарова, 2, м. Тернопіль, 46023.

    Тел. (0352) 26-90-61
    Електронна пошта – pedia_duthir@tdmu.edu.ua

    https://cd.tdmu.edu.ua/kontakti

     
  25. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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  26. Markus10

    Markus10 Gefreiter

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    Guten Abend,

    ich habe nun noch einen aktuellen Bericht von vor einem Jahr gefunden: https://gazeta-misto.te.ua/u-czentri-ternopolya-pohovani-nimeczki-soldaty/

    Ich verstehe natürlich fast kein Wort. Kann es sein, dass die Stelle fast nahezu komplett mit Asphalt überzogen ist? Wenn ja sind die Hoffnungen sehr gering und ich verstehe nicht wieso der Volksbund 1994 aufgehört hat...

    LG
    Markus